Grüße aus London. Nach dem zweiten Tag, den wir hier verbracht haben, muss ich bekennen: London ist großartig. Gestern streikte hier die U-bahn, allerdings war der Gott der Reisenden (Hermes, glaub ich, oder Adac?) uns hold, denn die einzige Linie mit regelmäßigem Service war ausgerechnet die Nothern Line, die zu unserem Appartement in Barnet führt. Die Innenstadt zwischen St. Pauls und dem Big Ben ist wahnsinnig überfüllt, Leicester Square, Picadilly und Travalgar ebenso. Voll mit Touristen, Bankern, Verwaltungsfuzzis. Alle wuseln umher, jeder mit seinem eigenen Ziel, seinem eigenem Plan, für Momente zwangsläufig vereint an der Ampel, im Stau, in der U-Bahn etc. Ein riesiges Chaos, das nur Ameisen oder Bienen bewältigen könnten.

Unser Programm ist dialektisch. Nur ein Beispiel: auf der einen Seite das Herz des britischen Kapitalismus in The City auf der anderen der stille, verwunschene Highgate Cemetary mit dem Grabmal von Karl Marx. Am Parliament Square stehen die Statuen von Cromwell und Curchill in Sichtweite zueinander, dazwischen Dauerdemonstranten gegen das britische Engagement im Irak. Ist das noch dialektisch?

Beeindruckend aber ist der Service in der U-Bahn. Häufige Ansagen und Informationen und selbst im Wirrwarr des gestrigen Streiks locker und humorvoll agierende Beamte. Ansage am Fahrsteig: … wohin der einfahrende Zug fährt, teile ich Ihnen mit, sobald ich es weiß.“

An eines aber gewöhne ich mich nur schwer. Das lauwarme Ale, das ich mir selbst an der Theke holen muss.

Kategorien: GedankenReisen

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