Ich mach’s kurz: irre!
Musik Rezension
„Bring den Vorschlaghammer mit, wenn du heute Abend kommst“ – Element of Crime in Mannheim (12.2.2011)
Irgendwie war die Stimmung ein wenig aggressiv. Neben mir beschimpften sich zwei: „Dumme Fotze“, „Fick dich!“. Nicht unbedingt außergewöhnlich bei einem Konzert, wo jungen Menschen vom Alkohol und der Erwartung des Konzerts aufgestachelt, ein bissl durch den Wind sind. Aber weder waren gestern junge Menschen in größerer Anzahl anwesend noch schienen die Leute dem Alkohol besonders zugesprochen zu haben.
Musik Rezension
20.10.2010 – Morcheeba in Mannheim
Die alte Feuerwache in Mannheim war ausverkauft. Mit deutscher Gründlichkeit lief der Abend ab. Pünktlich um 20 Uhr spielte die „Vorgruppe“ auf; ein Sing-Songwriter aus Grönland. Simon Lynge ist angebliche der erste Künstler dieses Genre, den die Inuit hervorgebracht haben. Angeblich ist er auch der erste seines Volkes, der jemals eine Platte veröffentlicht hat. Wie auch immer, es schien, als habe er in Grönland wenig Gesprächspartner für einen Gedankenaustausch. Gestern hatte er zwar auch keine, aber immerhin ein gut gelauntes Publikum, dem er seine Ausführungen zu seinen Songs mitteilen konnte. Seine Songs blieben leider etwas blass, was immerhin zu seiner Stimme gepasste. Vielleicht sollte man sich mal in Ruhe seine Platte anhören, um sich ein genaueres Bild von seiner Kunst zu machen, ohne einem vorschnellen Urteil zu verfallen. Er hatte auch lediglich eine gute halbe Stunde, um sich zu präsentieren, und das wohlmeinende Publikum zollte brav Respekt in Erwartung von Morcheeba.
Kunst Musik Rezension
1.10.2010 – Leonard Cohen in Stuttgart
Der Kontrast hätte kaum größer sein können. Neben der Schleyerhalle steppte der Bär auf dem Wasen in der Halle gab sich Leonard Cohen die Ehre. Dort Lärm, blinkende Lichter und ausgelassene Stimmung, hier ruhige Musik, gedämpftes Licht und wohlig melancholische Stimmung. Dort jugendliche Unordnung, hier die Eltern- oder gar Großelterngeneration sauber geordnet auf unzähligen Stuhlreihen. Dort Schüler hier ihre Lehrer. Wie auf einem Schulausflug, wenn das Hauptprogramm rum ist und jeder die letzten 2 Stunden des Ausflugs nach eigenen Vorstellungen gestalten darf. So hatte gestern wohl jeder seinen Spaß in Stuttgart.