Backshops und lokale Märkte

Im Supermarkt um die Ecke befindet sich auch die Filale einer Bäckerei. Bäckereien gibt es hier  gerade genug. Aber keine, die mehr selber bäckt. Das Angebot ist überall das gleiche, die Brötchen gleichen sich wie Eier, jeden Tag. Soll ich mich jetzt bei der Verkäuferin dafür bedanken, dass sie den Backautomaten gemäß den Angaben der Zentrale richtig bedienen kann? Und bei wem könnte ich mich beschweren, wenn es einmal der Fall wäre? Die Verkäuferin ist ja wohl die unbeteiligste von allen und die Zentrale weit weg. Wo, das weiß ich ja gar nicht. Also kaufe ich Brot, das im Backautomat aufgebacken wird und morgens als Rohling aus der Zentrale kommt. Ich kaufe also etwas an einem Ort, der nicht das ist, was er zu sein vorgibt, denn gebacken wird in diesen Backshops ja nicht, nur aufgebacken. „Ofenfrisch“, wie es Aldi nennen wollte, ist ja wohl ein freches Adjektiv, auf jeden Fall ein betrügerisch verlogenes. Und ich kaufe etwas, von dem ich nicht weiß, wer es wie gemacht hat. Daran hat man sich ja eigentlich gewöhnt, wenn man im Supermarkt eingekauft, vielleicht geht das in diesem Umfang ja auch gar nicht anders.

Mind the gap 2 – London

Ein Höhepunkt der Reise war sicherlich der Besuch im Globe Theatre gestern Abend. Leider wurde kein Shakespeare gegeben, dafür „Bedlam“ von Nell Leyshon. Immerhin das erste Stück einer Frau, das hier aufgeführt wird. Wenn man Grabbe und anderen vorgeworfen hat, sie würden in ihren Stücken bisweilen „schillern“, also Pathos, Motivik etc. von Schiller nachahmne, so kann man entsprechend sagen, dass die Autorin kräftig „shakespearisiert“.

Mind the gap – London

Grüße aus London. Nach dem zweiten Tag, den wir hier verbracht haben, muss ich bekennen: London ist großartig. Gestern streikte hier die U-bahn, allerdings war der Gott der Reisenden (Hermes, glaub ich, oder Adac?) uns hold, denn die einzige Linie mit regelmäßigem Service war ausgerechnet die Nothern Line, die zu unserem Appartement in Barnet führt. Die Innenstadt zwischen St. Pauls und dem Big Ben ist wahnsinnig überfüllt, Leicester Square, Picadilly und Travalgar ebenso. Voll mit Touristen, Bankern, Verwaltungsfuzzis. Alle wuseln umher, jeder mit seinem eigenen Ziel, seinem eigenem Plan, für Momente zwangsläufig vereint an der Ampel, im Stau, in der U-Bahn etc. Ein riesiges Chaos, das nur Ameisen oder Bienen bewältigen könnten.

Maskottchen

Was uns bislang fehlte, war ein Gesicht, ein Maskottchen. Es war schwierig, eines zu finden. Wichtig sind große Augen, denn Lynkeus sieht, wie man weiß, so gut, dass er sogar das sehen kann, was unter bzw. in der Erde versteckt ist. Er muss aber auch einen wehrhaften, mutigen und starken Eindruck erwecken können, da er nicht immer nur Dinge sieht, die ihm gefallen.

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