Kurzer Spaziergang mit Pferd (unsichtbar)

Nur ein paar Fotos aus dem Steinig bei Karlsbad, aufgenommen heute Mittag. Das Pferd habe ich doch glatt vergessen…

 

 

Kein Retrofilter könnte dieses großartige Licht verbessern. Wieso auch. Wer stylische „Retro-hauptsache-das-Foto-sieht-wie-von-einem-10-jährigen-mit-einer-billigen-Kamera-in-den-Siebzigern-aufgenommen-Bilder sehen möchte, kann ja das ZEIT-Magazin oder Vergleichbares aufschlagen.

Arno Schmidt – Zettels Traum

Jahrelang habe ich mit mir gerungen. Hier ist es nun endlich. Riesig, unhandlich, unfassbar im wörtlichen Sinne, was die äußeren und die inhaltlichen Ausmaße angeht. Ob ich es je ganz lesen werde? Ich werde es versuchen. Hier nur ein paar Fotos. Ich habe einen Band der Münchner Goetheausgabe daneben gelegt, um die Ausmaße des Bandes deutlich werden zu lassen. Ich hab‘ schon bessere Bilder gemacht, ich geb’s zu. Aber das musste jetzt einfach noch raus

Vom Stolpern! Fazit des persönlichen Twitterexperiments

Technisch gesehen kann das Experiment als halbwegs erfolgreich bezeichnet werden, obwohl ein paar Fotos den Weg durchs Netz scheinbar nicht gefunden haben. Sie treiben jetzt wohl als Datenschrott zerstückelt in kleine Packet rund um den Globus. Sei’s drum, schade ist es dennoch ein wenig. Ansonsten kann ich sagen, dass wenn ich alles getwittert hätte, was mir so durch den Kopf ging, ich wohl nur mit gesenktem Kopf durch die riesigen Messehallen gestolpert sein würde. So hätte ich natürlich viel weniger Eindrücke aufnehmen können und entsprechend weniger twittern können. Ein circulus vitiosus der modernen Kommunikation. Als mir auffiel, dass ich ohne den Kopf zu heben durch die Hallen lief, anderen Leuten im Weg stand oder meine Begleiter aufhielt, und ich zudem den Eindruck hatte, halbe Hallen nicht wirklich gesehen zu haben, habe ich weniger getwittert. Vielleicht funktioniert es besser, wenn man in einer Kaffeepause schreibt… Aber so oft kann nun auch nicht Pause machen, obwohl es reichlich Gelegenheit dazu gegeben hätte,denn an jeder Ecke befand sich ein Café. Aber im Sitzen bekommt man halt nicht so viel mit, worüber man twittern könnte. Noch ein Problem also! da müsste man mal über eine Lösung nachdenken. Aber wenn man sich meine und die zahlreichen anderen Tweets zur Buchmesse anschaut, erkennt man schnell, dass die anderen auch nicht viel wichtiges zu sagen haben, oder einfach nur nachplappern, was sie von wieder anderen aufgesschnappt haben. Offenbar zählt der Gehalt der Nachricht weniger als ihre bloße Existenz. Das scheint vielleicht sowohl das Grundübel als auch der große Vorteil von Twitter und des gesamten web 2.0 zu sein.

Widerstand ist zwecklos! Iphone5 oder 4s – Vorstellung

Tim Cook, der neue CEO von Apple stellt im Moment die neuen Produkte von Apple vor. Viele erwarten ein neues Iphone. Es ist erschreckend, wie geil die Leute auf ein neues Iphone sind. Auf http://twitter.com/#!/search/iphone5 bekommt man einen Eindruck von dem Hype. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Reaktionen ausfallen, wenn es doch kein Iphone5 gibt, sondern nur ein Iphone4s. Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt, wie Klärchen im Egmont einst sagte? Sicher, werden erstmal bei vielen Tränen fließen, aber dann werden viele mutig aufstehen und allen zeigen, was ein richtiger Applekunde ist. Man wir den Schlafsack waschen, sich einen Tag frei nehmen und vor dem nächsten Applestore campieren, in den sauren Apfel beißen und sich eben ein Iphone4s kaufen. Oder es sofort, egal zu welchem Preis und zu welchen Bedingungen des Mobilfunkbetreibers im Netz bestellen.

Martin Walser “Muttersohn“ 4. Fazit

Mein abschließendes Fazit zu diesem Roman kommt ein wenig spät, ich weiß. Aber ich wollte erst einmal ein Abstand zwischen mich und das Buch bringen, um nicht in ein vorschnelles Urteil zu verfallen.
Also: ich halte den Roman im Ganzen für gescheitert. Die formale Anlage ist wirr, der Inhalt über weite Strecken einfach belanglos. Walser ist und bleibt ein Provinzialist, dessen Kosmos nicht über Main und Bodensee hinausgeht. Und genau so sind seine Figuren. Wenn hier offensichtlich versucht wird, über Dinge wie das Göttliche, den Glauben und die Liebe zu sprechen und eine den heutigen Umständen entsprechende Form dafür zu entwickeln, wieso wird dann doch wieder Swedenborg u.a. zitiert?
Ich denke, hier versucht jemand krampfhaft modern sein zu wollen, was aber wie so oft peinlich wirkt. Walser ist Schriftsteller aus einer anderen Zeit. Das sollte er akzeptieren und nicht versuchen etwas zu sein, was man nicht ist. Ein Kommentar zu einem Eintrag zu diesem Roman schrieb, hier lese man nicht, man erlebe mit. Leider stimmt das nur, wenn den Autor in den Blick nimmt. Man erlebt den Beweis des Unzeitgemäßen des Altmodischen im Versuch zeitgemäß sein zu wollen.

Google+ und die Stille im web2.0

Sieht auf den ersten Blick doch ganz nett aus. Nur Homberle ist mit mir befreundet. Hier ist es schön still, man kann Urlaub von Facebook machen, wenn einem da die ständigen Posts seiner zahlreichen „Freunde“ zu viel werden. Vielleicht sollte ich mir erst gar keine Freunde bei google+ anschaffen. Eine fast leere Seite ohne Post hat schon etwas Ästhetisches. Wozu ich dann google+ überhaupt brauche, wenn ich es nicht nutzen möchte, um mit meinen „Freunden“ mitzuteilen, dass ich nichts zu sagen habe?
Richtig. Ich brauche es nicht. Genauso wenig wie meinen Facebook-account. Und doch habe ich einen… Dreht sich alles ein bissl im Kreis. Aber das Grundgefühl des web2.0 ist nunmal das der Redundanz, aus der heraus nichts Neues kommen kann, sondern nur Unbekanntes, von dem ich noch keine Notiz nahm, weil es mich auch gar nicht interessierte.
Also genieße ich noch ein wenig die Stille. Da kann man sich mal erholen…

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