Abendgestaltung in Oslo

Wenn der Abend naht, steht der durchschnittliche Tourist in Norwegens Hauptstadt vor einem Problem: Das Trinken von Alkohol jedweder Art in der Öffentlichkeit ist verboten. Das Trinken von Alkohol jedweder Art in Bars oder Kneipen ist schlichtweg nicht erschwinglich. Dazu kommt, dass ein Abend wie heute, an dem sich die Stadt von ihrer grandiosesten Seite zeigt und alles in ein wunderschön warmes Abendlicht taucht, einem geradezu verbietet, im Zimmer vor olympischen Schwimmwettbewerben vor sich hin zu gammeln. Füchse, die wir sind, haben wir aber auch für dieses Problem eine Lösung: Flugs wird der importierte Gin in eine ausgediente Wasserflasche gefüllt und ab geht es auf das Dach (!) der Oper, eine der größten Sehenswürdigkeiten hier, wo wir in aller Seelenruhe auf den Oslofjord blickend unser „Wässerchen“ genießen und uns im Geheimen fragen, was wohl die Flaschen der Menschen um uns herum enthalten.

Nr. 6: Historisches Museum

Als letztes Museum das historische. Das  besuche ich allein, V. hat genug gesehen für heute. Ich noch nicht. Vllt. bin ich museumssüchtig? Und wenn schon. Obwohl in einem großen Gebäude untergebracht, ist die Ausstellung eher klein. Wenig Ägypten, wenig Griechen, warum auch, das passt woanders besser. Naturgemäß Deutlicher Fokuss auf die Geschichte des Landes ab der Christianisierung, leider nichts zur vorgeschichtlichen Zeit Norwegens. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die indigenen nordischen Völker rund um den Polarkreis. Die zeitgenössische Kultur der Samen und deren Intergration in die Nationalstaaten, die ihr traditionelles Siedlungsgebiet beherrschen, rundet diesen Bereich ab. Die Sonderausstellung zur Geschichte des persönlichen Schmuckes bzw. der persönlichen Gegenstände hat mich nicht abgeholt. 

Nr. 5: Die Nationalgalerie

Größte Sammlung von Werken Munchs, natürlich auch „Der Schrei“. Mal schauen, was es sonst noch zu sehen gibt. Ne ganze Menge!! Eine kleine, aber feine Zusammenstellung von Impressionismus bis Expressionismus, sogar ein Macke findet sich darunter. Neben den bekannten internationalen Größen wir Degas, Cezanne, Matisse auch viel Einheimisches, mir als Laien kaum oder nicht Bekanntes: Krogh oder Werenskiold, der einen krassen Fotorealismus oder eher Naturalismus zeigt. Wie gesagt, Munchs „Schrei“ ist auch zu sehen, die Menschentraube davor überraschend klein und damit für mich überschaubar. Bilder evtl. später.

Nr. 4: Folketmuseum

Wie die drei bereits erwähnten Museen liegt auch dieses auf der Halbinsel ?…. , die der Stadt vorgelagert ist und wo nicht nur der König ein Sommerhäuschen hat. Eine großzügige Anlage versammelt allerhand historische Gebäude aus ganz Norwegen, die hier orginalgetreu wieder aufgebaut wurden. Einige kann man betreten und in manchen zeigen Schauspieler Leben und Handwerk vergangener Zeiten. Vergleichbar mit Skansen in Schweden nur größer und weitläufiger. Schön, um einen beschaulichen Nachmittag zu verbringen.

Kon Tiki-Museum

Ein paar hundert Meter weiter das Kon Tiki Museum, das neben der Kon Tiki auch die Ra und ein Model der Tigris zeigt. Von der Eleganz der Vikingerschiffe ist hier nichts zu sehen. Vertrauen erwecken diese Konstruktionen nicht. Umso beachtlicher der Mut der Männer um Thor Heierdahl, sich auf diesen Schiffen auf den Ozean hinauszuwagen. Und das nur um der Wissenschaft willen. Respekt!

Vikingerschiff-Museum

Das erste Museum zeigt drei gut erhaltene Vikingerschiffe aus der Zeit um 900 n. Chr. sowie Artefakte aus dem Alltag. In den Schiffen wurde hohe Würdenträger bestattet, später ein Erdhügel darüber errichtet. Dennoch waren alle Schiffe seetüchtig und jahrelang im Einsatz. Eines könnte bei der Eroberung von Paris 843 dabei gewesen sein. Sehr elegante Schiffe. Für Kriegsschiffe erschreckend schön in ihrer Schlichtheit.

Museum Nr. 3: Fram-Museum

Die berühmte Fram wird hier ausgestellt. Amundsen fuhr damit in die Antarktis, Nansen in den Norden. Über Jahrzehnte das Lasttier der norwegischen Polarexpeditionen. Man kann das Schiff betreten und auf engen Leitern bis tief in den Bauch hinabklettern. Großartig. 

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