Nachtrag zum ausgefallenen Weltuntergang

Als Gott den Menschen schuf, hatte er einen tollen Plan. Ein Lebenwesen mit einem freien Geist sollte auf seiner Erde wandeln und seine Schöpfung bewundern dürfen. Es sollte diesem Geschöpf erlaubt sein, inmitten dieser Schöpfung zu leben. Wie uns nicht zuletzt die Räuberpistolen aus dem Alten Testament erzählen, scheint Gott sich ein verrechnet zu haben. Die Menschen hielten sich nicht an seinen Plan. Sie stritten sich, zerstörten Gottes schöne Schöpfung, setzten eigene Gesetze gegen die Gottes. Das geschah immer wieder. Wenn die Menschen es zu bunt trieben, sandte Gott ihnen Plagen: Heuschrecken, Krankheiten, Überflutungen, Dürreperioden usw. Aber nicht immer half das.

Stille Orte 2

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Die Herrentoilette im Spanky Van Dyke’s in Nottingham beeindruckt durch den Kontrast von chaotischen Tags auf Metall und der strengen Kühle der weißen Kacheln. Dieses Klo ist eine Metapher des neoliberalen Großbritannien. 😉

Apologie der Zeitverschwendung

Wenn man so ich vor rund vier Wochen zum Nichtstun verdammt ist, und man auf einmal wieder bemerkt, wie viel Zeit einem an einem Tag so zur Verfügung steht, dann sollte man diesen Zustand ein wenig zu genießen suchen. Enthoben dem täglichen Stress, wie aus dem Alltag gefallen. Man sieht, wie alles um einen herum seinem täglichen Plan folgt, die Passanten, die zum Bahnhof eilen, die Straßenbahnen, die mit täglicher Routine ihre Kreise durch die Stadt drehen, der Verkehr, der zuzeiten anschwillt und am Abend wieder abebbt. Man steht dann abseits und das wilde Treiben des Tages rauscht an einem vorbei. Nur so, in der dem Strudel enthobenen Betrachtung, kann einem der sich um sich selbst drehende Alltag überhaupt erst auffallen. Man wundert sich, ist vielleicht sogar am Anfang froh, diesem Stress zumindest für eine Weile enthoben zu sein, auch wenn einem bewusst bleibt, dass man sich in naher Zukunft wieder Kopf über in den Alltag wird stürzen müssen. Nach einer Weile entwickelt man nun seinen eigenen Alltag, seine eigene tägliche Routine, die den Tag den neuen Umständen gemäß einteilt. In diesem Zustand der temporären Enthobenheit vom Alltaf kann man etwas entdecken, das man sonst nur irgendwie durchbringen muss oder froh ist, wenn sie durchgebracht hat: die Zeit.

Stille Orte – 1 Florale Kachel

Es gibt in meinen Augen viele gute Artikel auf diesem Blog. Allerdings werden sie kaum wahrgenommen. Das allein ist überhaupt kein Problem, streben wir doch eine große Leserschaft auch gar nicht an. Was aber sehr verwundert, ist, dass auserechnet ein Artikel hier seit seinem Erscheinen vor mehr als einem halben Jahr täglich bis zu 200 Klicks erzielt. Dieser Artikel ist einer der unwichtigsten, die hier veröffentlicht wurden. Er diente eigentlich eher der privaten Dokumentation als der Aufklärung der Massen, auch wenn der ironische Titel anderes anzudeuten scheint.

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