Dilemma?

Stell dir vor, du kommst heim.

Sagen wir, so gegen halb vier: Du hast übel einen hängen und hast noch eine Aspirin.

Nimmst du sie jetzt?  Vier Stunden wirkt sie.

Nimmst du sie erst morgen früh? Vier Stunden wirkt sie.

Umberto Eco – Der Friedhof in Prag

Zu Ecos neuem Roman ist viel geschrieben. Deshalb beschränke ich mich auf ein paar Anmerkungen zu dem Roman. Es macht immer Spaß, einen Eco zu lesen, wenn man historisch interessiert ist. Zwar fehlt dem Roman die unheimliche Anziehungskraft, die das fremde Mittelalter im „Namen der Rose“ ausstrahlte, dennoch sind die historischen Ereignisse um die nationale Einigung Italiens oder die innenpolitischen Wirrungen Frankreichs in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts spannend, zumindest für den Historiker. Der Vorteil dabei ist die Authentiztät der Ereignisse, die der Leser historischer Romane meistens entbehrt, da sie, wenn überhaupt, nur die Kulisse bilden für ein neumodisches Rührstück wie zum Beispiel Folletts „Säulen der Erde“.

Kurzer Spaziergang mit Pferd (unsichtbar)

Nur ein paar Fotos aus dem Steinig bei Karlsbad, aufgenommen heute Mittag. Das Pferd habe ich doch glatt vergessen…

 

 

Kein Retrofilter könnte dieses großartige Licht verbessern. Wieso auch. Wer stylische „Retro-hauptsache-das-Foto-sieht-wie-von-einem-10-jährigen-mit-einer-billigen-Kamera-in-den-Siebzigern-aufgenommen-Bilder sehen möchte, kann ja das ZEIT-Magazin oder Vergleichbares aufschlagen.

Arno Schmidt – Zettels Traum

Jahrelang habe ich mit mir gerungen. Hier ist es nun endlich. Riesig, unhandlich, unfassbar im wörtlichen Sinne, was die äußeren und die inhaltlichen Ausmaße angeht. Ob ich es je ganz lesen werde? Ich werde es versuchen. Hier nur ein paar Fotos. Ich habe einen Band der Münchner Goetheausgabe daneben gelegt, um die Ausmaße des Bandes deutlich werden zu lassen. Ich hab‘ schon bessere Bilder gemacht, ich geb’s zu. Aber das musste jetzt einfach noch raus

„Die Wahrheit über Arnold Hau“.

Wir haben es drei mutigen Männern zu verdanken, dass sie das vielfältige Schaffen von Arnold Hau einem breiten Publikum zugänglich machten. Hau gehört zu den großen Unbekannten, zu den Nicht-vergessenen, denn niemand der Kulturschaffenden nahm ihn wahr. Hau wirkte im Verborgenen und es ist durchaus ungewiss, ob er mit dieser Herausgabe seiner Werke einverstanden gewesen wäre. Aber hat nicht auch Max Brod den Wunsch seines Freundes Kafka, seine Werke zu vernichten, nicht erfüllt, zum höheren Wohle der menschlichen Kultur und zum Leidwesen vieler Gymnasiasten? Manchmal fehlt einem Künstler eben die Distanz zum eigenen Werk.

%d Bloggern gefällt das: