Im Moment läuft auf RTL2 die Sendung „Das Tier in mir“. Soviel ich mitbekommen habe, geht es um Folgendes. Zwei Nicht-mal-mehr-F-Kasse-Promis (der Autohändler Jörg und eine blonde Porno-Darstellerin namens Annina). Ihre Aufgabe, ihre Herausforderung besteht darin, sich 4 Tage lang wie ein Tier mit den Tieren zu leben.

Jörg muss die Zeit mit Seehunden verbringen, Annina lebt bei Schweinen. Sie essen das Gleiche (roher Fisch für Jörg, Essensreste für Annina) auf die gleiche Art. Man sieht also die Dame im Dreck knieen und mit dem Mund aus der Schüssel essen. Vorher mussten sich beide aber an das olfaktorische Klima anpassen. Das heißt, Jörg musste sich mit Fischabfällen einschmieren, Annina mit Schweinemist. Gerade läuft Werbung, Gott sei Dank. Das ist wirklich das Letzte, der, um Rudi Völler zu zitieren, tiefste Tiefpunkt, im deutschen Fernsehen. Jede andere der Selbstdemütigungsshows im deutschen Fernsehen, von DSDS über Dschungel-Camp oder Solitary ist im Vergleich hierzu eine Hymne auf die Würde des Menschen. Das hier aber ist einfach nur noch geschmacklos und ich frage mich wirklich, ob das Menschenrecht der Freizügigkeit mehr Wert ist als die menchliche Würde der ersten Artikels. Den Teilnehmern mag das Gefühl für ihre persönlich Würde als Mensch irgendwann abhanden gekommen sein und mittlerweile gleichgültig sein, jedem Zuschauer, der auch nur noch über ein Quantum Verstand verfügt, kann sich bei diesem Spektakel nur noch abwenden. Ich schau mir das wohl nicht länger an. Vielleicht ist alles auch nur ein Fake. Hoffentlich. Hoffentlich. Im ersten Artikel des Grundgesetzes steht bekanntlich: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Unantastbar heißt für mich, niemand darf diese Würde antasten, auch das Individuum darf seine ganz persönliche Würde nicht verletzen dürfen.

Kategorien: AllgemeinGedanken

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