Apologie der Zeitverschwendung

Wenn man so ich vor rund vier Wochen zum Nichtstun verdammt ist, und man auf einmal wieder bemerkt, wie viel Zeit einem an einem Tag so zur Verfügung steht, dann sollte man diesen Zustand ein wenig zu genießen suchen. Enthoben dem täglichen Stress, wie aus dem Alltag gefallen. Man sieht, wie alles um einen herum seinem täglichen Plan folgt, die Passanten, die zum Bahnhof eilen, die Straßenbahnen, die mit täglicher Routine ihre Kreise durch die Stadt drehen, der Verkehr, der zuzeiten anschwillt und am Abend wieder abebbt. Man steht dann abseits und das wilde Treiben des Tages rauscht an einem vorbei. Nur so, in der dem Strudel enthobenen Betrachtung, kann einem der sich um sich selbst drehende Alltag überhaupt erst auffallen. Man wundert sich, ist vielleicht sogar am Anfang froh, diesem Stress zumindest für eine Weile enthoben zu sein, auch wenn einem bewusst bleibt, dass man sich in naher Zukunft wieder Kopf über in den Alltag wird stürzen müssen. Nach einer Weile entwickelt man nun seinen eigenen Alltag, seine eigene tägliche Routine, die den Tag den neuen Umständen gemäß einteilt. In diesem Zustand der temporären Enthobenheit vom Alltaf kann man etwas entdecken, das man sonst nur irgendwie durchbringen muss oder froh ist, wenn sie durchgebracht hat: die Zeit.

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