Gedicht

In einem Wald aus karger Seide
scheppert leise mein Gedicht
auf seinem Weg zu dir.

Knietief im grauen Moos
steckt frierend mein Gedicht
tastest ängstlich über dickes Eis

Stolpert endlich über steile Stufen
hinauf zu dir ins tiefe Blau
und singt sich atemlos als
schwaches Flüstern ….
in deine kleine Hand

Neue Lichter

Neue Lichter

Jeden neuen Winter
blüht dein Licht im kalten
Garten unter kargen
Bäumen alter Tage,
Sengt das dunkle Laub und
taucht die braunen Hecken in
ein sanftes klares Licht.

Frost und Kälte knien
nieder vor der Macht der
kleinen Flamme,
legen willig ihre Tränen
auf den flackernden Altar.

Rheinabwärts I

Rheinabwärts hieß es soll ich segeln
Den Rhein hinunter bis zu Dir
Auf Booten die von selbst die Segel hissten
Als ich still am Ufer stand

Wozu brauch´ ich Segel wenn
der Strom mich mit sich nimmt?

Doch es müssen diese Segel sein
Weiße schwarze blaue
Gestickt aus kalten Schwanenfedern
die Du mir ungefragt hinüberreichtest
Als am andern Bach wir abends lachten

Rheinabwärts III

Heute mal was sentimentales. Dieses kleine Gedicht ist von 2002. Die letzte Strophe aus dem März 2003. Also dann:

Rheinabwärts III

Wär´ ich ein Blatt im Herbst und
stürzt´ von bunten Bäumen in den Rhein
ich müsste zu Dir treiben
und könnte nichts dagegen tun

Rheinabwärts IV

Rheinabwärts IV

Aus hellem Treibholz alter Ströme
Sägte meine Hand dies Haus
Das in langen Jahren nachgedunkelt ist
Bevor es langsam steinern wurde.

In roten Platten starrt davor das Zittern mancher Jahre
Auf dem ein Baum den ganzen Tag mit Schatten dunkel malt
Bevor er langsam steinern wird

In meinem haus am rand der dämmerung

In meinem haus am rand der dämmerung
liegen starke dunkle schatten
neben leisem licht.
licht kann ohne schatten sein,
der schatten ohne sonne nicht.
und wenn ich nun im dunkeln steh‘
preis ich von dort das milde licht,
das mir den starken schatten schickt.

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