Rheinabwärts hieß es soll ich segeln
Den Rhein hinunter bis zu Dir
Auf Booten die von selbst die Segel hissten
Als ich still am Ufer stand

Wozu brauch´ ich Segel wenn
der Strom mich mit sich nimmt?

Doch es müssen diese Segel sein
Weiße schwarze blaue
Gestickt aus kalten Schwanenfedern
die Du mir ungefragt hinüberreichtest
Als am andern Bach wir abends lachten

Leicht gebaut sind die Boote die mich tragen
Gewebt aus goldnen Fäden vieler Niederlagen
Schwarze weiße blaue Taue die ich zum Schutze halten will
Verknüpfen Segel, Boot und mich
Mit dem grünen Flüstern deines Stroms

Rheinabwärts treiben mich die Boote um zu landen
auf hoher Zinnen Spitzen wo nur Du zu stehen weißt
wo mein Zittern Dich vor mir zu finden hoffte

Dort am Tempel stranden leichte Schiffe
an den Ufern deiner Rückkehr
und die Segel liegen braun grau blau zerfetzt in ihrem
Daunenbett, das mit Angst gestopft und einem Saum aus leisen Tränen
vor den hohen Toren auf den Winter wartet.

Kategorien: Lyrik

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