Was uns bislang fehlte, war ein Gesicht, ein Maskottchen. Es war schwierig, eines zu finden. Wichtig sind große Augen, denn Lynkeus sieht, wie man weiß, so gut, dass er sogar das sehen kann, was unter bzw. in der Erde versteckt ist. Er muss aber auch einen wehrhaften, mutigen und starken Eindruck erwecken können, da er nicht immer nur Dinge sieht, die ihm gefallen.

Den Gegenteil ist oft der Fall. Im fünften Akt von Faust II muss er mit ansehen, wie die beiden Alten, Philemon und Bacis, in ihrem beschaulichen Häuschen im Schatten der Linden, ein Opfer der Flammen werden:

„Nicht allein mich zu ergötzen

Bin ich hier so hoch gestellt;

Welch greuliches Entsetzen

Droht mir aus der finstern Welt!

Funkenblicke seh ich sprühen

Durch der Linden Doppelnacht,

Immer stärker wühlt ein Glühen

Von der Zugluft angefacht.

Ach! die innre Hütte lodert,

Die bemoost und feucht gestanden,

Schnelle Hülfe wird gefordert,

Keine Rettung ist vorhanden.

Ach! die guten alten Leute,

Sonst so sorglich um das Feuer,

Werden sie dem Qualm zur Beute!

Welch ein schrecklich Abenteuer!

Flamme flammet, rot in Gluten

Steht das schwarze Moosgestelle;

Retteten sich nur die Guten

Aus der wildentbrannten Hölle.

Züngeld lichte Blitze steigen

Zwischen Blättern, zwischen Zweigen;

Äste dürr, die flackernd brennen,

Glühen schnell und stürzen ein.

Sollt ihr Augen dies erkennen!

Muß ich so weitsichtig sein!

Das Kappellchen bricht zusammen

Von der Äste Sturz und Last.

Schlängelnd sind, mit spitzen Flammen,

Schon die Gipfel angefaßt.

Bis zur Wurzel glühn die hohlen

Stämme, purpurrot im Glühn.“ (V. 11304ff)

Ich denke, wir haben eine Figur gefunden, die diese Eigenschaften einigermaßen darstellen kann, ohne die ganze Sache allzu ernst werden  zu lassen. Hier also das erste Bild von „Lynny“ Lynkeus, aufgenommen am Strand von Culatra:


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