Natürlich gibt es nicht nur deep fried mars bars in Stonehaven, einem kleinen Örtchen ein paar Kilometer südlich von Aberdeen. Hier wohnen scheinbar die ein wenig besseren Leute, den Autos vor den Häusern nach zu urteilen. Klein, gemütlich und direkt am Meer gelegen, und viel weniger Hektik als in der Großstadt Aberdeen, mit einem malerischen Hafen am Rand der Ortschaft. Am Hafen liegen ein paar Pubs, die hauptsächlich Touris besucht werden. Und das nicht einmal wegen der schönen Aussicht, sondern wegen des Essens. Offenbar sind diese Pubs bekannt für ihr Seafood. Die typischen Teppichböden in den Pubs sind zum Teil übersät mit Muschelschalen und Krebsscheren. Wer kam eigentlich auf die Idee, einen Teppichboden in einen Pub zu verlegen. Hier auf der Insel scheinen sie darauf zu stehen. Vielleicht sorgt das für Gemütlichkeit im eher kühlen Klima hier. Aber wie sieht so ein Teppichboden nach einem Abend im November aus, wenn alle den Dreck der Straße hereintragen. Mir kann’s ja egal sein, ich muss es ja nicht sauber machen.

Das eigentliche Highlight liegt aber ein paar Kilometer außerhalb des Ortes: Dunnotar Castle: spektakulär auf einer Klippe gelegen. Hier sollen einmal die schottischen Kronjuwelen vor Oliver Cromwell versteckt gewesen sein. Der Reiseführer weiß auch, dass hier die Hamletverfilmung mit Mel Gibson gedreht wrude. Vor Ort weist nichts darauf hin. Die Ruine befindet sich in Privatbesitz und obwohl sie direkt über der Küste liegt, ist hier nichts abgesperrt. Jeder ist  hier eingeladen, in den Tod zu stürzen. Dafür kann man fast jede baufällige Mauer  hinaufkrabbeln auf der Suche nach einer noch großartigeren Aussicht.
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An der zerklüfteten Küste kann man große Vogelkolonien erkennen.
Aber man ist zu weit weg, als dass man erkennen könnte, ob sich auch Puffins unter den unvermeidlichen Möven befinden. Denn der Papageientaucher, wie man ihn etwas zu proasisch im Deutschen bezeichnet, ist das fliegende Äquivalent zum Mops. Ich hoffe sehr, einem Puffin zu begegnen. Vielleicht klappt es auf den Orkneys.


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