Seit gestern sind wir in Aberdeen/ Schottland. Das Wetter ist nicht wie bei uns: eine paar Tage Regen, dann ein paar mit Bullenhitze. Hier wechseln Sonne und Regen viertelstündlich. Ich könnte zehn Fotos von gestern posten und man würde darauf nur gutes Wetter sehen, oder eben zehn verregnete. Gelegentlich sind sich die keltischen Wettergötter nicht einig. dann regnet es und gleichzeitig scheint irgendwo die Sonne. Aberdeen ist eine sonderbare Stadt. Beschrieben als „granite city“ oder „silver city“ soll der nasse Granit in der Sonne wie Silber glitzern. Das tut er leider nicht. Es stimmt schon, dass die halbe Stadt aus Granit erbaut ist, aber der bleibt im Regen so grau wie in der Sonne. Irgendwie trist.

Insgesamt kann man sagen, Aberdeen ist eher Bottrop als Berlin. Hat aber gerade deshalb Charme. Unser Zimmer hat direkten Blick auf den Hafen, wo im engen Hafenbecken die großen Versorgungsschiffe der Ölfirmen liegen, um die Ölplattformen mit Nachschub zu versorgen. Das uns am nächsten liegende lief heute morgen aus und ließ die gesamte Nacht über irgendwelche Generatoren laufen, die mit ihrem gleichbleibenden Lärm den Stadtverkehr überdeckten.

Nur eine Viertelstunde zu Fuß zum Zentrum entfernt jedoch befindet sich Aberdeen Beach, der mit seinem breiten, weißen Strand in deutlichem Kontrast zum grauen Stadtbild steht. Lediglich der angrenzende Vergnügungspark (komplett mit Achterbahn, Riesenrad und jeder Menge Fressbuden) stört die Idylle. Lustigerweise strömen die Schotten schaarenweise genau dorthin, wobei sie den schönen Strand gänzlich ignorieren.

Olfaktorisch betrachtet ist die Stadt ungewöhnlich. In der Innenstadt riecht es deutlich nach Fisch. Je näher man dem Meer kommt, desto mehr liegt der Geruch von Würstchen in der Luft.

Auch Ornithologisch tut sich hier einiges. Nicht die Tauben beherrschen das Stadtbild, sondern Möven. Man mag von Tauben halten, was man will, aber sie verstehen sich wohl eher als stille Vogelart. Die Möven dagegen machen einen Lärm, der nicht an ihrer Dominanz zweifeln lässt.

Die Fotos werden in den nächsten Stunden oder Tagen nachgereicht, Die freien Wifis sind etwas geizig mit der Bandbreite, die sie den Nutzern anbieten.

Der Ausflug nach Stonehaven folgt in einem gesonderten Artikel, um ihn in seiner kulturellen und kulinarischen Bedeutung angemessen würdigen zu können.

Kategorien: MobilReisen

3 Kommentare

lynkeus · 01.08.2012 um 18:49

Asche auf mein Haupt!! 🙂 Man sollte keinen Whiskyexperten zum Lesen einladen 🙂 Es war „Whisky of the month“- Angebot. Da musste ich zuschlagen. Allerdings habe ich in Aberdeen auch noch einen Glenlivet genossen und der kommt, wenn ich mich nicht täusche, aus der Speyside. Ich hoffe, der Herr ist zufrieden gestellt 😉

Ralf · 31.07.2012 um 14:44

Mit einem Fuss in der Speyside und der Herr trinkt Islay-Whisky…

lynkeus · 30.07.2012 um 19:28

Ach, bevor ich es vergesse: der erste Whisky, den ich auf schottischem Boden zu mir genommen habe, war ein Laphroigh. Nur für die Statistik…

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