brotundspiele

Das schlechte Foto zeigt die Messe in KA. Neben dem Burgfest das zweite große Ereignis in KA am Pfingstwochenende. Aus der ganzen Stadt, aus dem ganzen Landkreis strömten die Leute in die Oststadt, um teilzunehmen und mitzumachen. Hauptsache es blinkt, macht Spaß und schmeckt. Das darf man nicht verpassen. Schließlich will man dazugehören und was zu erzählen haben. Vom zähen, aber zuckersüßen Brei der massentauglichen Unterhaltung will jeder was abhaben. Soviel, bis einem schlecht wird.
Ab heute wird dann wieder gemosert und sich beklagt über die da oben, die sich die Taschen vollstopfen auf Kosten des kleinen Mannes. Aber das ist nur der Kater. Und der verschwindet bald in der Vorfreude auf das nächsten Highlight.
Brot und Spiel in der Krise. Ja, aber mit einem bedeutenden Unterschied zum alten Rom. Damals zahlten die Kaiser die Zeche für Spannung, Spiel und Unterhaltung, heute bezahlt jeder für sich. Man trinkt also von dem Kakao durch den man gezogen wird, trotz Kästners Warnung.
Juvenal schrieb einst, dass das Volk, das Ruhm, Ehre und Macht verliehen hatte, nun stillhalte und in banger Sorgen seinen Blick nur noch auf zwei Dinge richte: Brot und Spiele.
Allerdings war damals die Republik bereits Geschichte und ihre überkommenen Traditionen nur noch leerer Prunk. Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir scheißen auf unsere Probleme, solange wir uns den Rummel leisten können und verkaufen so für ein Stück Zuckerwatte unsere Freiheit und unsere Macht.

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